Der Markt Mering wurde bis 1911 nach der Gemeindeordnung von 1869 als Landgemeinde geführt, deren politische Organe der Bürgermeister, sein Beigeordneter (stellvertretender Bürgermeister), die Pfleger, der Gemeindeausschuss sowie eine Gemeindeversammlung waren. Jede Beschlussfassung erforderte die Einberufung der Gemeindeversammlung, die aus 286 Gemeindebürgern bestand.
Einreihung in die Klasse der Märkte mit städtischer Verfassung
Am 1. Oktober 1911 wurde auf Antrag von 52 Gemeindebürgern ein Gesuch zur Einreihung in die Klasse der Märkte mit städtischer Verfassung eingereicht, um künftig ein geordnetes Beschlussgremium zu erhalten. Der, am 8. Oktober 1911 von der Gemeindeversammlung gefasste Beschluss (197 von 205 erschienenen Gemeindebürgern stimmten dem Antrag zu) wurde bereits am 9. Oktober an das Bezirksamt Friedberg weitergeleitet. Mit Bescheid des Königlichen Staatsministeriums des Innern im Namen Seiner Majestät des Königs vom 18. November 1911 wurde die Einreihung in die Klasse der Märkte mit städtischer Verfassung ab 1. Januar 1912 bestätigt.
Neue, politische Organe
Schon Mitte Dezember 1911 wurden die neuen politischen Organe (Bürgermeister, Magistratsräte und Gemeindebevollmächtigte) gewählt. Dabei oblag nur die Wahl der Gemeindebevollmächtigten, bei einer Einwohnerzahl von knapp 3000, den 286 Gemeindebürgern (Stimmberechtigt waren nämlich nur volljährige (ab 21 J.) Männer mit den Voraussetzungen Gemeindebürgerrecht, bayerisches Indigenat und direkter Steuerpflicht). Nachdem der bisherige Bürgermeister Johann Lipp seine Wiederwahl abgelehnt hatte, bestimmte das neu gewählte Kollegium der Gemeindebevollmächtigten die sechs Magistratsräte (Matthäus Lachenmeir, Johann Guggumos, Ludwig Zettler, Simpert Hölzl, Johann Lipp und Alois Mayr) und ihren neuen Bürgermeister (Klemens Wohlgeschaffen).
Zuteilung des Regierungsbezirks
Noch 1912 gehörte Mering zu Altbayern, das dem Verwaltungsbereich des heutigen Regierungsbezirkes Oberbayern entsprach. 1941 wurde der Markt Mering im Zuge einer Neuordnung der Verwaltungsebenen Augsburg zugeteilt.
Weitere wichtige Daten des Marktes Mering
1021: Erste bekannte schriftliche Erwähnung von Mering am 14. November 1021 (Kaiser Heinrich II.)
1492: Pfleger Erasmus Diepperskircher setzte das Marktrecht durch
1704: Vollständige Niederbrennung Merings durch England u. Holland im Spanischen Erbfolgekrieg
1838: Verleihung des Wappens (Zinnenmauer der Welfenburg mit 1808 gefundenem Krummsäbel)
1840: Bau der Eisenbahnlinie München-Augsburg, 1609 Einwohner
1898: Bau der Eisenbahnlinie Augsburg-Mering-Weilheim
1900: 2557 Einwohner
1910: 2834 Einwohner
1925: Erteilung der Straßennamen
1926: Bau des Rathauses am Kirchplatz