Merings Bürgermeister Florian A. Mayer fordert GoAhead, die BEG und das Verkehrsministerium zum gemeinsamen Handeln auf – eine Petition soll außerdem helfen am Fahrkartenschalter wieder Tickets für den Fernverkehr zu ermöglichen.
Zum Start des Fahrplanwechsels hat auf der Strecke München-Augsburg das britische Unternehmen Go-Ahead die Deutsche Bahn mit ihrem Fuggerexpress abgelöst. Dass dieser Start äußerst holprig verläuft befürchtete Merings Bürgermeister Florian A. Mayer aufgrund der Erfahrungen aus dem benachbarten Baden-Württemberg bereits vor mehr als einem Jahr. Deshalb hatte er den Pressesprecher von GoAhead Ende 2021 in den Marktgemeinderat eingeladen. Dieser beschwichtigte damals und versprach, dass der Start gut geplant und vermutlich recht reibungslos verlaufen werde. Dass dies trotz aller Warnungen nun nicht eingetreten ist sei äußerst bedauerlich, so Florian Mayer.
Nicht nur, dass die Züge anscheinend über technische Probleme verfügen und trotz aller Bemühungen nicht ausreichend Lokführer zur Verfügung stehen, spielte auch das Wetter bei der Inbetriebnahme nicht mit. Während aber andere Betreiber Schienenersatzverkehr organisierten, scheint das aktuelle Bahnangebot längerfristig eingeschränkt als dies die Meringer Pendler aus der Vergangenheit gewohnt sind. In der Marktgemeinde wohnen sehr viele Menschen, die tagtäglich einer beruflichen Tätigkeit in München nachgehen. Während die A8 ohnehin schon an ihre Kapazitätsgrenzen zu den Hauptverkehrszeiten stößt kommt nun auch ein eingeschränktes Bahnangebot hinzu. Und dies wo die Züge am Morgen und am Abend ohnehin schon oft vollgestopft sind. Besonders kritisch sieht Mayer die mangelnde Informationspolitik vor allem bei kurzfristigen Zugausfällen und dass es an Ersatzverkehr bei GoAhead mangele.
Dabei war diese Problematik vorher zu sehen und liegt nicht nur an Betreiber Go-Ahead, sondern auch an den Rahmenbedingungen der Ausschreibungen der einzelnen Verbindungen. Die Schuld immer nur auf andere zu schieben, hilft den Menschen in Mering nicht weiter. Es sei daher erforderlich zwischen den einzelnen Betreibern nach Lösungen zu suchen, so dass die Einschränkungen kurzfristig behoben werden können.
Ein weiteres Problem steht ganz konkret der Fahrkartenschalter am Bahnhof Mering dar. Dieser wurde von Go-Ahead übernommen, das Angebot neben dem Nahverkehr auch für den Fernverkehr Tickets kaufen zu können, ist dabei aber weggefallen. Der Betreiber Go-Ahead gibt an, dass die Provisionen für den Verkauf von Tickets im Fernverkehr derart gesenkt wurden, dass ein Verkauf nicht wirtschaftlich möglich ist. Ähnlich gibt es im Übrigen auch Reisebüros, die ihr Angebot hier ebenfalls erheblich einschränken. Die Deutsche Bahn versucht hier auf den Kauf von Online-Tickets umzustellen, vergisst dabei aber viele Menschen in unserer Gesellschaft, die ihre Fahrkarten nach wie vor an einem Schalter kaufen wollen oder gar aus den verschiedensten persönlichen Gründen kaufen müssen. Hier denkt Mayer vor allem an Senioren oder Menschen ohne entsprechende IT Ausstattung. Wir leben noch nicht in einer Gesellschaft, die bereits generationsübergreifend mit flächendeckender Vernetzung lebt. Gerade der älteren Generation ist es aber auch nicht zuzumuten, für jedes Ticket im Fernverkehr bis nach Augsburg zu fahren. Insoweit besteht hier dringender Handlungsbedarf. Mayer bittet daher den Freistaat Bayern darauf hin zu wirken, dass eine Lösung für den Verkauf von Tickets im Fernverkehr am Meringer Bahnhofsschalter gefunden wird. Es ist für unsere Bürgerinnen und Bürger unzumutbar, wenn nun auch noch zwischen den einzelnen Betreibern ihrer Stammstrecken unterschieden wird und kein überregionaler Verkauf von Fahrkarten an einzelnen Schaltern möglich ist.
Merings Bürgermeister Florian A. Mayer hat daher neben GoAhead auch das zuständige Staatsministerium, die Bayerische Eisenbahngesellschaft und den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages angeschrieben in der Hoffnung nach den Ferien zeitnah eine bürgerfreundliche Lösung zu erreichen.